Training und Ernährung sind zwei sehr Komplexe Themengebiete, die viel Spielraum für Irrtümer und Fehlentscheidungen lassen. Der größte Fehler ist aber der Glaube, dass man selbst keine Fehler
macht. Denn auch der erfahrenste und ambitionierteste Sportler ist nicht perfekt und hat irgendwo noch Verbesserungspotenzial.
Wichtig ist vor allem, dass Du Dich regelmäßig selbst hinterfragst und niemals davon ausgeht, dass Dein Training oder Deine Ernährung perfekt sind. Im folgenden Beitrag möchten wir Dir drei
Fehler aufzeigen, die auch Fortgeschrittene noch oft daran hindern, ihr gesamtes Potential auszuschöpfen. Sei ehrlich zu Dir selbst und überprüfe Dich, ob sie vielleicht auch auf Dich zutreffen.
Fehler Nr.1: Falsche Selbstwahrnehmung
Wenn die ersten Erfolge im Muskelaufbau schon längst hinter einem liegen, nimmt man oft viel mehr Bereiche am eigenen Körper wahr, denen noch Verbesserungsbedarf zugeschrieben wird. Vielleicht
sind die Schulter noch zu schmal, die Unterarme im Vergleich zu den Oberarmen auf einmal zu klein oder der Bauch plötzlich zu dick.
Bei den meisten Fitness-Sportlern zeigt sich das gleiche Phänomen: Mit zunehmender Trainingserfahrung steigen auch die Ansprüche an den eigenen Körper. Das heißt, die Körperzufriedenheit bleibt
gleich, obwohl sich Dein Körper eigentlich dauerhaft weiterentwickelt. Das Problem liegt an einer verzerrten Selbstwahrnehmung, die im Fitness-Sport extrem verbreitet ist.
Das führt nicht selten dazu, dass den kleineren Muskelgruppen, wie der hinteren Schulter, den Unterarmen oder den Waden zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird und die großen Muskelgruppen und
damit auch die Grundübungen eher in den Hintergrund rücken. Dadurch verschenkst Du sehr viel Potential, was den ganzheitlichen Muskelaufbau betrifft.
Besser ist es, einen langfristigen Trainingsplan zu verfolgen, der vor allem auf Grundübungen basiert. So sicherst Du Dir Deine grundlegenden
Muskelaufbau-Erfolge für die großen Muskelgruppen. Falls Du einzelne Muskelgruppen etwas intensiver trainieren willst, solltest Du dazu am besten nur einzelne Übungen austauschen und die
Entwicklung langfristig dokumentieren. Falls sich die jeweilige Muskelgruppe nicht wie gewünscht entwickelt, tauschst Du die Übung wieder aus – so lange, bis Du die angestrebten Resultate
erzielst.
Fehler Nr. 2: Falscher Trainingsplan
Wann gilt ein Sportler eigentlich als „fortgeschritten“? Auf diese Frage wirst Du wahrscheinlich immer eine andere Antwort bekommen. Manche sagen nach zwei Jahren, andere nach vier. Wir finden,
das lässt sich am besten an der Leistung festmachen. Wenn Du Dein eigenes Körpergewicht heben, ziehen, drücken und beugen kannst, bist Du fortgeschritten.
Unabhängig davon steht jedoch eines fest: Niemand will ein Anfänger sein. Dementsprechend erfreuen sich Ganzkörperpläne oder 2er Splits – die allgemein als Anfängerpläne gelten – auch keiner
sonderlich großen Beliebtheit.
Die Meisten trainieren lieber 4er oder 5er Splits, weil das ja die Pläne für die Fortgeschrittenen sind. Dass ein Trainingsplan nicht nur zum Leistungsstand, sondern auch zum Lebensstil und den
zeitlichen Gegebenheiten passen muss, wird dabei oft vernachlässigt.
Es ist schön und gut, wenn Du körperlich in der Lage wärst, einen 4er Split zu trainieren. Wenn Du aber nicht genug Zeit hast und deshalb immer nur dreimal
pro Woche ins Gym gehst, ist das nicht wirklich zielführend. Dann fällt nämlich immer eine Muskelgruppe hinten runter. Und welche ist das meisten? Genau, die, die am wenigsten gerne trainiert
wird – die Beine.
Wenn Du es zeitlich nur dreimal pro Woche ins Training schaffst, wirst Du mit einem 3er Split auch als Fortgeschrittener noch bessere Erfolge erzielen, als mit einem unvollständigen 4er Split.
Fehler Nr. 3: An den falschen Personen orientieren
Wer sein Geld als Bodybuilder, Fitness-Model oder Kraftsportler verdient, hat vollkommen andere Voraussetzungen, als wir Hobby-Sportler. Dazu zählen nicht nur finanzielle und zeitliche Mittel,
sondern auch gewisse leistungssteigernde Substanzen.
Wir möchten an dieser Stelle niemandem etwas vorwerfen und es gibt auch einige Profis, die ihren Körper auf natürlichem Weg aufgebaut haben. Bei den meisten umjubelten Stars ist das jedoch nicht
der Fall, was auch vollkommen in Ordnung ist. Hier dürfen wir uns aber keine falschen Illusionen machen. Jedem sollte klar sein, dass man nicht drei Jahre lang wie Phil Heath trainieren kann und
dann auch aussieht, wie Phil Heath.
Was wir Dir sagen wollen: Orientiere Dich beim Training und Deiner Ernährung keinesfalls an professionellen Bodybuildern oder Fitness-Models. Im Profi-Bereich wird oftmals sechs- oder siebenmal
pro Woche trainiert und mehr Eiweiß am Tag gegessen, als der Otto-Normal-Verbraucher in der Woche zu sich nimmt.
Damit würdest Du Deinem Körper mehr Schaden, als alles andere. Zu viel Training kann Deine Gelenke, Muskeln und passiven Strukturen schädigen und extreme Eiweißmengen können überhaupt nicht
verwertet werden. Im schlimmsten Fall können sie sogar zu Nierenschädigungen führen (hier sprechen vier von 5 Gramm oder mehr pro Kilogramm Körpergewicht).
Beschränke Dich daher lieber auf einen Trainingsplan, der Deinem Leistungsstand angemessen ist und steigere Dich langsam. Denn Profis haben in der Regel
nicht nur ganz andere Voraussetzungen, sondern meist auch 20 Jahre Trainingserfahrung auf dem Buckel und haben lange dafür gearbeitet, um dort zu sein, wo sie jetzt sind.
Vielen Dank für's Lesen!
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