Heutzutage tummeln sich in Fitnessstudios und Home Gyms unzählige Trainingsmethoden, die Dir den optimalen Muskelaufbau versprechen. Eine davon ist PITT-Force. Was es genau mit diesem Trainingssystem auf sich hat, wie es funktioniert und ob es wirklich erfolgversprechend ist, verraten wir Dir im heutigen Beitrag.
PITT-Force – die Grundlagen
PITT-Forece ist ein Trainingssystem des deutschen Personal Trainers Karsten Pfützenreuter, wobei die Abkürzung P.I.T.T für „Professional Intensity Training Techniques“ steht. Ziel dieses
Trainings ist es, mit wenig Aufwand und geringem Verletzungsrisiko einen möglichst hohen Wachstumsreiz zu setzen.
Um hinter die Kulissen des PITT-Force-Systems blicken zu können, musst Du erst grundlegend verstehen, wie Muskelaufbau funktioniert. Dazu haben wir auf unserem Blog bereits einen etwas
umfangreicheren Beitrag veröffentlicht. Den findest Du hier. Stark vereinfacht ist Muskelaufbau aber nicht mehr als eine Anpassung Deines Körpers an eine Belastung, die er zuvor nicht gewohnt war.
Diese ungewohnte Anstrengung musst Du jedoch nicht über Dein gesamtes Training ertragen, sondern nur in den letzten Wiederholungen eines Satzes. Wenn Du einen Satz mit 12 Wiederholungen machst,
sind es für gewöhnlich nur die letzten zwei oder drei Wiederholungen, die wirklich zum Muskelwachstum führen. Die ersten neun bis zehn Wiederholungen sind aber trotzdem wichtig, um Deinen
Zielmuskel an seine Belastungsgrenze zu bringen.
Wenn Du in einer Trainingseinheit 3 Sätze à 12 Wiederholungen für eine Muskelgruppe absolvierst, hast Du effektiv nur sechs bis neun Wiederholungen gemacht, die wirklich zum Muskelaufbau führen –
und genau hier setzt das PITT-Force-Training an. Es verringert Deine Gesamtzahl an Wiederholungen, erhöht aber gleichzeitig die Anzahl der Wiederholungen, die zum Muskelwachstum beitragen. Wie
das geht, verraten wir Dir im nächsten Abschnitt
PITT-Force – Muskelaufbau mit nur einem Satz?
Laut Karsten Pfüzenreuters PITT-Force-System ist ein sehr intensiver Satz bereits ausreichend, um eine Muskelgruppe maximal zum Wachstum anzuregen. Dazu nimmst Du Dir ein Gewicht, mit dem Du etwa
10 Wiederholungen am Stück schaffen kannst. Nach dem Du Deine Zielmuskulatur mit den ersten 8-10 Wiederholungen nahe ans versagen gebracht hast, machst Du 3-5 Sekunden Pause – setzt das Gewicht
aber noch nicht ab.
Denn beim PITT-Force sollte es Dein Ziel sein, mit dem besagten Gewicht zwischen 15-20 Wiederholungen in einem Satz zu machen. Durch die kurze Pause nach den ersten zehn Wiederholungen kannst Du
nun 5-10 weitere Wiederholungen innerhalb von einem Satz machen, die wirklich zum Muskelaufbau beitragen. Grundsätzlich lässt sich dieses Prinzip auf jede beliebige Übung übertragen. Dabei
solltest Du allerdings auf einige Punkte achten.
Nicht länger als 20 Sekunden Pause
Es ist völlig normal, dass die kurze Pause zwischen den Wiederholungen länger wird. Einen Zeitraum von 20 Sekunden sollte diese allerdings nicht überschreiten. Falls Du die Pausenzeiten nicht
einhalten kannst, aber auch nicht auf die Wiederholungszahl von 15-20 kommst, solltest Du das Gewicht vorerst um 10 Prozent reduzieren.
Die konzentrische Phase zuerst
Grundsätzlich kennt Deine Muskulatur drei verschiedene Arbeitsweisen. Dazu zählen:
- Die konzentrische Muskelarbeit – das Überwinden eines Gewichts
- Die exzentrische Muskelarbeit – das kontrollierte Ablassen eines Gewichts
- Die isometrische Muskelarbeit – das statische Halten eines Gewichtes
Beim PITT-Force ist es wichtig, dass Du jede Wiederholung mit der konzentrischen Phase beginnst. Denn das Ziel ist es, in der konzentrischen Phase eine maximale Spannung im Muskel zu erzeugen,
was durch die anschließende Dehnung in der exzentrischen Phase zu Muskelschäden führt, die wiederum förderlich für Dein Muskelwachstum sind.
Bei einigen Übungen gestaltet sich das allerdings schwierig. Dazu gehören vor allem Kniebeugen und Backdrücken. Hier beginnt die Bewegung nämlich mit dem Ablassen des Gewichtes – also der
exzentrischen Phase.
Um wirklich alle Übungen im PITT-Force-System trainieren zu können, benötigst Du spezielle Hilfsmittel. Besonders nützliche sind einfache Schlingen, die Du am Reck im Fitnessstudio befestigen und
als Aufhängung für die Langhantel verwenden kannst.
Dadurch kannst Du das Gewicht beim Bankdrücken direkt über Deiner Brust aufhängen und die Übungsausführung mit der konzentrischen Phase beginnen – so, wie es Karsten Pfützenreuters
PITT-Force-System vorsieht. Grundsätzlich kannst Du für jede Übung eine bestimmte Konstruktion basteln. Oft erfordert das etwas Kreativität und einen gewissenhaften Trainingspartner.
Fazit – funktioniert PITT-Force?
Was PITT-Force betrifft, können wir leider nicht aus eigener Erfahrung sprechen. Wir haben uns jedoch umfassend über das Thema informiert und positive Erfahrungsberichte aus vielen verschiedenen
Quellen gefunden. Was die Effizienz angeht, sind wir uns sicher, das PITT-Force eines der besten Trainingssysteme überhaupt ist.
Für viele Sportsfreunde ist es jedoch gerade das unglaublich anstrengende, lange und intensive Training, das sie immer wieder ins Fitnessstudio gehen lässt. Auch wenn der eine Satz pro
Muskelgruppe beim PITT-Force mit Sicherheit anstrengend ist, fühlen sich viele nach der Trainingseinheit nicht voll ausgelastet – wo wir ein kleines Problem das PITT-Force-Systems sehen.
Allerdings gibt es auch viele Menschen, die gerade das Kurze und Knackige am PITT-Force schätzen. Falls es Dir auch so geht, gibt es keinen Grund, Karsten Pfüzenreuters Trainingsprogramm nicht
mal auszuprobieren. Wir wünschen Dir dabei maximale Erfolge!
Vielen Dank für's Lesen!
Vielen Dank lieber Sportsfreund, dass Du unseren Beitrag bis zum Ende gelesen hast. Auf unserem Blog warten noch viele weitere hilfreiche Infos auf Dich. Schau doch einfach mal rein! ;)
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Ralf Kirchhoff (Donnerstag, 22 August 2019 03:07)
Sehr guter und fundierter Beitrag. Das PITT - Force Training erinnert in Teilen an das Kieser - Training, stellt jedoch sozusagen davon eine Hardcore - Version dar, wenn man so will. So sehr ich das Konzept auch schätze, werde ich für Bankdrücken und Kniebeugen die kurze Pause doch lieber in der normalen Position - mit gestreckten Extremitäten - machen. Vielen Dank, das war sehr interessant!
Olli (Dienstag, 10 September 2019 11:03)
Danke für die Mühe! Sehr informativ.
Mit sportlichem Gruß